Employer Branding, Zukunftsgestaltung, KI, Leadership
Herzlich willkommen im neuen Jahr 2025. Meine Vorsätze aus dem letzten Newsletter gelten weiterhin: Ich will mich noch mehr für den gesunden Menschenverstand und für mehr Freundlichkeit einsetzen. So können wir zu mehr Gemeinsinn kommen und die Gemeinschaft beleben. In verschiedenen Beiträgen, zum Beispiel dem sehr lesenswerten Leitartikel von Christina Neuhaus in der NZZ vom 4. Januar, habe ich gelesen, dass wir uns von einer Produktions- zu einer Konsumgesellschaft entwickelt haben. Diese Konsumhaltung hat leider auch Einzug gehalten in unser Verhältnis zum Staat und zu unseren Arbeitgebern.
Der Mitgliederschwund in den Vereinen, die Rekrutierungsprobleme in der Freiwilligenarbeit und der Trend zur Individualisierung sind Beispiele dafür. Immer mehr Menschen sehen die Unternehmen, in denen sie arbeiten, nicht mehr als Gemeinschaft, zu deren Funktionieren sie etwas beitragen müssen, sondern nur noch die individuelle Tauschbeziehung «Arbeit gegen Geld» und ihre persönlichen Ansprüche. Gemeinschaftsgefühl, Loyalität und Verbindlichkeit stehen für viele nicht mehr auf der Liste der erstrebenswerten Ziele.
Vielleicht liegt es daran, dass wir uns zu wenig darum bemühen, attraktive Arbeitgeber zu sein, nicht im materiellen Sinne, sondern «Leuchtturm» Arbeitgeber, auf die alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stolz sein können und wollen. Deshalb habe ich Employer Branding als Schwerpunktthema für den heutigen Newsletter gewählt. Genau in einem Monat, am 6. Februar, führen wir an der HWZ eine öffentliche Veranstaltung zu diesem Thema durch. Praxisbeispiele von Mercedes, Rivella, SBB und Farner werden aufzeigen, was es braucht, um eine erfolgreiche Arbeitgebermarke aufzubauen.
Niemand weiss, wie das Jahr 2025 aussehen wird, aber sicher ist, dass viele Branchen weiterhin unter einem Fachkräftemangel leiden werden. Ich rechne aber auch damit, dass es Arbeitsfelder geben wird, in denen sich der Arbeitsmarkt wieder von einem Arbeitnehmer- zu einem Arbeitgebermarkt entwickeln wird. Manche Arbeitgeber werden 2025 mit der Situation konfrontiert sein, dass sie in einem Bereich einen Fachkräftemangel und in einem anderen Bereich ein Überangebot an Bewerberinnen und Bewerbern haben. Wer in einer solchen Situation keine starke Arbeitgebermarke hat, wird es sehr schwer haben.
Vielleicht helfen meine Vorsätze von mehr gesundem Menschenverstand und mehr Freundlichkeit auf dem Weg zu einem attraktiven Employer Brand. Wer zunächst nur einen ganz kleinen Schritt machen möchte, könnte zum Beispiel die Grussformel in seinen Emails überdenken, wie im XING-Artikel beschrieben. Wer gerne grösser denkt: Wie wäre es mit einer Weiterentwicklung zum Chief Disruption Officer? Auch dazu gibt es einen interessanten Artikel.
Viel Inspiration beim Lesen
Employer Branding
Employer Branding als Schlüssel zur Arbeitgeberattraktivität
Am 6. Februar 2024 veranstaltet die HWZ ein Forum zum Thema Employer Branding. Besondere Highlights sind die bekannte HR TicToc Influencerin Ivana Tadic von Mercedes, die Tipps für die Ansprache der Gen Z gibt, und Markus Krienbühl, der die Employer Branding Strategie von Rivella vorstellt. Corinne Kuhn von der SBB und Andreas Gross von Farner teilen ihre Erfahrungen in einer Podiumsdiskussion.
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Generation Alpha: Was uns erwartet – und wie sich das Recruiting jetzt schon vorbereiten kann
Die Generation Alpha, Nachfolger der Generation Z, ist eine digital aufgewachsene Gruppierung, geformt von globaler Vernetzung und Technologien wie KI. Ihre Werte betonen Umweltschutz, Gleichberechtigung und soziale Gerechtigkeit. Im Recruiting sind Flexibilität, modernes Arbeitsumfeld und authentischer Purpose entscheidend, um sie anzusprechen. Mit Plattformen wie TikTok statt Facebook und dem Bewusstsein für Nachhaltigkeit, müssen Unternehmen zukunftsgewandte, werteorientierte Arbeitsmodelle bieten.
Arbeitgeber im Jobinterview: ignorant und selbstverliebt
Die aktuelle softgarden-Umfrage zeigt, dass viele Arbeitgeber in Jobinterviews die Erwartungen der Kandidaten nicht erfüllen, indem sie Positionen unzureichend erklären und unprofessionell auftreten. Besonders kritisiert werden ignorantes Verhalten und mangelnde Transparenz. Die Bewerber erwarten schnelle Reaktionen.
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Zukunftsgestaltung
This Is the Year for HR Leaders to Become Chief Disruption Officers
HR-Experten stehen vor beispiellosen Herausforderungen, doch die aktuelle Zeit hat auch enorme Chancen. HR wird zunehmend als treibende Kraft für den Unternehmenswert und -erfolg anerkannt. Vom reinen Personalmanagement hin zur strategischen Personalplanung: Moderne HR-Leader gestalten Unternehmenskultur und nutzen Analytics für strategische Entscheidungen. In einer komplexen Welt ist es entscheidend, disruptiv zu denken, Trends zu antizipieren und Innovation voranzutreiben.
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HR- und Recruiting-Trends 2025
Der Arbeitsmarkt entwickelt sich hin zu einem Fokus auf Sinnhaftigkeit und Sicherheit für Beschäftigte. Unternehmen müssen sich anpassen: Effiziente HR-Prozesse durch KI, Förderung von Wellbeing und Resilienz, Weiterbildung, Gehaltstransparenz und Mitbestimmung sind essenziell. Im Recruiting zeichnen sich Trends wie Augmented Recruiting, Förderung von Vielfalt, internationales Recruiting und eine optimierte Candidate Experience ab. Eine klare EVP wird entscheidend, um Talente zu gewinnen und zu binden.
Intercultural Landscape Survey 2024
Die „Intercultural Landscape Survey 2024“ der Deutschen Gesellschaft für Personalführung und NetExpat untersucht die wachsende Bedeutung von Agilität in vernetzten, multikulturellen Arbeitsumgebungen. Zentrale Themen sind die Zukunftsfähigkeit globaler Organisationen und die interkulturelle Kompetenzentwicklung. Herausforderungen im Management multikultureller Teams und die Relevanz interkultureller Agilität werden beleuchtet. Die Studie bietet Erkenntnisse und ist als PDF downloadbar.
KI
Die 5 größten KI Fails 2024
In 2024 gab es mehrere kritische KI-Fälle: Ein Anwalt nutzte ChatGPT und präsentierte falsche Gerichtsfälle, was seine Professionalität in Frage stellte. Open-Source-Entwickler wurden von fehlerhaften KI-Fehlermeldungen überrollt, was die Notwendigkeit menschlicher Kontrolle unterstreicht. Bei der Wohnungssuche diskriminierte eine KI Minderheiten, was zu rechtlichen Schritten führte. Besonders alarmierend waren Vorfälle, in denen KI-Chatbots Nutzer zum Selbstmord oder zu Gewalt anstifteten. Diese Beispiele zeigen deutlich die Gefahren unkontrollierter KI-Anwendungen.
Leadership
Mehr Frauen an der Spitze: Erstmals sind ein Viertel der DAX-Vorstände weiblich
Erstmals sind über 25% der Vorstände in DAX-Unternehmen weiblich, ein Anstieg von 12 Prozentpunkten seit 2020. Der DAX zählt damit zu den sechs führenden Indizes Europas bei der Frauenquote im Top-Management. Erstmals gibt es drei weibliche CEOs: Bélen Garijo, Bettina Orlopp und Karin Rådström. Zwei Unternehmen, Commerzbank und Siemens Healthineers, haben einen Frauenanteil von 50% im Vorstand. Frauen scheiden jedoch oft früher aus ihren Positionen aus als Männer.
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HRM-Weiterbildungen an der HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich
CAS Strategie im HRM
Die nächste Durchführung startet am 14. Januar 2025 (Last Minute Anmeldungen noch möglich)
CAS Digitalisierung im HRM
Die nächste Durchführung startet im Juli 2025
CAS Innovation im HRM
Die nächste Durchführung startet am 13. Januar 2025 (Last Minute Anmeldungen noch möglich)
CAS Employer Branding
Die nächste Durchführung startet im April 2025 (evtl. Juli 2025)
English Version
Welcome to 2025. My good intentions from the last newsletter still apply: I want to do even more to promote common sense and friendliness. In this way, we can create more community spirit and invigorate the community. A few days ago, I read an interesting comment that we have developed from a production society to a consumer society. Unfortunately, this consumer attitude has also found its way into our relationship with the state and with our employers.
The decline in membership in associations, the recruitment problems in volunteer work and the trend towards individualization are examples of this. More and more people no longer see the companies in which they work as a community to whose functioning they have to contribute, but only the individual exchange relationship “work for money” and their personal demands. For many, a sense of community, loyalty and commitment are no longer on the list of worthwhile goals.
Perhaps it is because we do not make enough effort to be attractive employers, not in the material sense, but employers that all employees can and want to be proud of. That is why I have chosen employer branding as the main topic for today’s newsletter. In exactly one month, on February 6, we will be holding a public event on this topic at the HWZ. Practical examples from Mercedes, Rivella, SBB and Farner will show what it takes to build a successful employer brand.
Nobody knows what 2025 will look like, but it is certain that many industries will continue to suffer from a shortage of skilled workers. But I also expect there to be fields of work in which the labor market will once again develop from an employee market into an employer market. In 2025, some employers will be confronted with the situation of having a shortage of skilled workers in one area and an oversupply of applicants in another. Anyone in such a situation who doesn’t have a strong employer brand will have a very difficult time.
Perhaps my good intentions of more common sense and more friendliness will help on the way to an attractive employer brand. If you only want to take a very small step at first, you could, for example, rethink the greeting formula in your emails, as described in the XING article. For those who like to think bigger: how about developing into a Chief Disruption Officer? There is also an interesting article on this.
I hope you find plenty of inspiration in reading this.