Good Work, Recruiting, D&I, Leadership Development, Zukunft des HRM
Eine aktuelle Studie aus den USA zeigt, dass Flexibilität bei der Arbeits- und Arbeitszeitgestaltung positive Auswirkungen haben kann (das ist nicht neu), aber nur wenn sie mit einer Gestaltungsmöglichkeit durch die betroffenen Mitarbeitenden verbunden ist (das ist neu, wenn auch nicht völlig überraschend). Das Fazit: Wir müssen uns noch mehr darum bemühen, die Arbeitsflexibilität gestaltbarer zu machen.
Spannend finde ich in diesem Zusammenhang ein Projekt des Luzerner Kantonsspitals, das KI-Technologie einsetzt, um den Mitarbeitenden bessere Möglichkeiten zu geben ihre Dienstplanung individuell zu beeinflussen. Klar, der Dienstplan in einem Spital kann nie ein «Wunschkonzert» werden, aber alleine schon der aktive Versuch, den individuellen Gestaltungsspielraum im Rahmen der Möglichkeiten zu beeinflussen, ist sehr erfolgversprechend.
Angesichts der bevorstehenden Sommerferienzeit gibt es einen stärker werdenden Trend zu sogenannten Workations zu beobachten. Wir beschäftigen uns am Swiss Remote Working Competence Center, das bei uns an der HWZ von Lorenz Ramseyer geleitet wird, schon länger mit dieser Thematik. Fragen nach einem guten Ausgleich zwischen Arbeit und Erholung stehen dabei ebenso im Fokus wie arbeits- und versicherungsrechtliche Fragen. Aktuell arbeiten wir in einem Projekt mit, in dem Tourismus-Fachleute eine ganz spezielle Schweizer Workation Lösung entwickeln wollen.
Auch sonst gab es in der vergangenen Woche wieder eine Vielzahl interessanter Beiträge und ich hoffe, dass für jede und jeden von Ihnen wertvolle Denkanstösse dabei sind.
Viel Inspiration beim Lesen
Good Work
Forschung: Flexible Arbeit macht müde
Eine aktuelle Studie zeigt, dass flexible Arbeitszeiten auch negative Auswirkungen haben können. Die Arbeitnehmer erfahren mehr Unsicherheit und eine schlechtere Work-Life-Balance, was gesundheitliche Folgen haben kann. Insbesondere Arbeitnehmer mit wenig Autonomie sind betroffen, da sie weniger Einfluss auf ihre Arbeitszeit haben.
LUKS führt automatisierte Dienstplanung ein
Das Luzerner Kantonsspital (LUKS) plant, bis 2026 eine KI-gestützte Dienstplanung flächendeckend einzuführen. Der Einsatz von KI beabsichtigt den Planungsaufwand um zwei Drittel zu reduzieren, was mehr Ressourcen für Kernpflegeaufgaben freisetzt. Zudem soll die Automatisierung die Mitarbeiterzufriedenheit verbessern, da sie besser auf deren Dienstwünsche und Präferenzen eingeht.
Ensuring ‘Good Work’
Um den Forderungen nach Schnelligkeit, Kundenorientierung und Innovation gerecht zu werden, ist ein Umdenken der traditionellen Managementhaltung hin zu einer menschenzentrierten Unternehmenskultur erforderlich. Asynchrone Zusammenarbeit, stärkeorientierte Führung und flexibles Bürodesign können den Übergang erleichtern.
Trend-Report 2024: Workation zukunftsweisender Benefit
Eine Studie der Workation Alliance zeigt, dass 67% der befragten HR- und GM-Experten international tätiger Unternehmen Workation als weltweites Phänomen betrachten. Experten raten zur Einbindung von Workation in umfassende Flexibilitätsprogramme und zur Entwicklung klarer Richtlinien zur Antragsbewertung.
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Recruiting
Top 4 Prioritäten der Arbeitnehmer:innen bei Jobs
Die „Talent Trends-Studie 2024“ zeigt vier Hauptprioritäten von Arbeitnehmer:innen: Eine Gehaltserhöhung steht an der Spitze, gefolgt vom Wunsch nach flexiblen Arbeitsmodellen. Als dritte Priorität wird ein inklusiver Arbeitsplatz genannt, während die Angst vor Arbeitsplatzverlust durch Künstliche Intelligenz eine große Sorge darstellt.
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Recruiting neu gedacht: Die Rolle von KI
Beim Einsatz von KI-Technologien im Rekrutierungsprozess bedarf es bewusster Anstrengungen, um Vorurteile zu minimieren und den Datenschutz zu gewährleisten. Während KI dazu beiträgt, Routineaufgaben effizienter zu gestalten, sollten Entscheidungen über die Einstellung immer noch von Menschen getroffen werden, um Fairness und Objektivität zu gewährleisten.
Diversity & Inclusion
Altersdiskriminierung ab 50: Ein Viertel der Beschäftigten betroffen
Eine neue Studie, im Auftrag von XING durchgeführt, zeigt, dass ca. 34% der über 50-jährigen Arbeitskräfte Altersdiskriminierung erleben. Emotionale und strukturelle Diskriminierung werden häufig gemeldet, wobei Frauen häufiger mit Aufgaben konfrontiert werden, die unter ihren Fähigkeiten liegen, während Männer häufiger in ihrem Aufgabenbereich eingeschränkt werden.
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Leadership Development
Is leadership development broken?
Leadership Development ist oft zu wenig effektiv, da es nicht zu anhaltenden Verhaltensänderungen führt. Die Lösung liegt in kontextabhängigen Ansätzen, die Führungskräften Werkzeuge zur Verfügung stellen, um ihren Führungsstil anhand ihrer spezifischen Herausforderungen und ihrer Organisation zu analysieren. Eine Methode ist, Führungskräften zu erlauben, gemeinsam an komplexen Problemen zu arbeiten, wodurch sie andere Ansichten auf die Gesamtorganisation bekommen und Lösungen erarbeiten können.
Zukunft des HRM
„Meine HR-Damen sollen arbeiten und nicht lernen“
Eine aktuelle Untersuchung zeigt, dass 29% der Arbeitnehmer das Weiterbildungsangebot ihrer Arbeitgeber als unzureichend empfinden. Auch das Weiterbildungsbudget ist oft ungleich verteilt. Zudem wird in vielen Unternehmen die HR-Abteilung als Kostenfaktor gesehen und Weiterbildungen im HR-Bereich werden vernachlässigt – ein wirtschaftlich riskanter Ansatz, der die Zukunftsfähigkeit der Unternehmen gefährdet.
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Wer im Finale des HR Start-up Awards 2024 steht
Die Finalisten des HR Start-up Awards 2024 stehen fest. Empion, Flip und Likeminded werden vor Publikum um den begehrten Preis pitchen. Empion ist ein automatisiertes Headhunting-System mit KI. Flip kombiniert als Mitarbeiter-App Kommunikation und Arbeitsplanung digital. Likeminded unterstützt die mentale Gesundheit von Mitarbeiterinnen mit professionellen Psychologinnen.
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English Version
A recent study from the USA shows that flexibility in the organization of work and working hours can have positive effects (this is not new), but only if it is combined with the possibility for the employees concerned to shape it (this is new, although not entirely surprising). The bottom line is that we need to do more to make work flexibility more manageable by the employees.
In this context, I find a project at Lucerne Cantonal Hospital that uses AI technology to give employees better opportunities to individually influence their duty schedules exciting. Of course, the duty roster in a hospital can never be a „concert of wishes“, but the active attempt to influence the individual scope for organization within the scope of the possibilities is very promising.
In view of the upcoming summer vacation period, there is a growing trend towards so-called workations. We at the Swiss Remote Working Competence Center, which is headed by Lorenz Ramseyer at the HWZ, have been working on this topic for some time. The focus is just as much on finding a good balance between work and relaxation as it is on labor and insurance law issues. We are currently working on a project in which tourism experts want to develop a very special Swiss workation solution.
There were also a number of other interesting articles last week and I hope that each and every one of you will find some valuable food for thought.
Enjoy reading