Good Work, Remote Work, Performance Management, KI im HRM, Selbstgesteuerte Teams
In den Newslettern der letzten Wochen standen vor allem die Digitalisierung und KI thematisch im Zentrum. Umso mehr ist mir in der vergangenen Woche ein Blogbeitrag von Tiziana Bruno aufgefallen, in dem es um etwas ganz Analoges geht. Sie beschreibt die «leisen Ladies». In der Führung sind es oft die Lauten, die sofort ins Auge bzw. ins Ohr fallen: diejenigen, die sich selbstbewusst präsentieren, ihre Ideen offensiv vertreten und gerne im Mittelpunkt stehen. Doch wahre Führungsstärke zeigt sich darin, auch die anderen zu sehen – die Leisen, die stillen Schaffer und Schafferinnen, die oft im Hintergrund Wertvolles leisten, ohne dafür die Bühne zu suchen.
Gerade sie sind entscheidend für den Erfolg eines Teams. Denn Leadership lebt nicht nur von charismatischen Einzelnen, sondern davon, dass viele gemeinsam an einem Strang ziehen. Jeder Leader kann nur Leader sein, weil es Follower gibt – Menschen, die bereit sind, mitzudenken, sich einzubringen und Leistung zu zeigen. Kritisch wird es, wenn diese stillen Leistungsträger das Gefühl bekommen, dass ihr Einsatz übersehen wird oder gar nicht zählt.
Eine besonders gefährliche Dynamik entsteht, wenn psychologische Sicherheit fehlt – wenn Mitarbeitende befürchten müssen, dass ihre Ideen, ihre leisen Beiträge nicht interessieren oder abgewertet werden. Noch problematischer ist es, wenn Unternehmen ausschliesslich top-down denken: Wenn Erfolg nur daran gemessen wird, wie exakt Vorgaben von oben ausgeführt werden, wird eigenständiges Denken entmutigt. Kreativität, Engagement und Innovationskraft – oft getragen von den Stillen – bleiben auf der Strecke.
Der erste Artikel des heutigen Newsletters beschreibt, was es für die Stillen bedeutet, wenn sie übersehen werden, zeigt aber auch auf, wie die Stillen selber dazu beitragen können, dass sie besser wahrgenommen werden.
Ich wünsche Ihnen Inspiration durch die Stillen in Ihrer Umgebung.

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Good Work

Leise Ladies – Die Unterschätzten im Arbeitsalltag
Der Artikel thematisiert das Phänomen der „leisen Ladies“ im Arbeitsalltag, die stille Leistungsträgerinnen sind, jedoch oft übersehen werden. Dieses „Fleissige-Bienchen-Verhalten“ bedeutet hohe Qualität und Engagement, aber mangelnde Sichtbarkeit ihrer Erfolge. Unternehmen sollten eine Kultur schaffen, die Introvertiertheit als Stärke anerkennt. Führungskräfte und HR können dazu beitragen, indem sie solche Talente fördern und sichtbar machen. Die «leisen Ladies» selbst können durch strategische Kommunikation, Netzwerken und das Nutzen schriftlicher Ausdrucksformen ihre Sichtbarkeit erhöhen.
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Arbeitsbelastung hoch, Innovationsfähigkeit niedrig: Wie wir uns unproduktiv arbeiten
Eine aktuelle Deloitte-Studie zeigt, dass 68 Prozent der Führungskräfte zu wenig Zeit für wesentliche Aufgaben haben, da sie durch Bürokratie und nicht wertschöpfende Tätigkeiten behindert werden. Dies führt zu einem Mangel an Innovation in Unternehmen. Der Zero-Based-Work-Ansatz wird als Lösung vorgeschlagen, um ineffiziente Prozesse zu beseitigen und Freiräume zu schaffen. Das mittlere Management spielt eine entscheidende Rolle, benötigt jedoch mehr Entscheidungsmacht und weniger administrative Lasten, um effektiv zu agieren.
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Social Loafing: Die stille Bremse im Team
Social Loafing beschreibt die Tendenz, dass sich Einzelne in Teams weniger anstrengen, was zu Effizienzverlusten führt. Besonders in grossen Teams und bei Remote-Arbeit kann es verstärkt vorkommen. Unternehmen können dem durch klare Verantwortlichkeiten, sichtbare Ergebnisorientierung und eine gut definierte Teamkultur entgegenwirken. Auch Führungskräfte spielen eine wichtige Rolle, indem sie Engagement vorleben und Teamprozesse moderieren. Social Loafing ist oft auch ein Schutzmechanismus gegen Unsicherheit und Überforderung.
Remote Work

Doch keine Rückkehr ins Büro? Wieder mehr Stellenanzeigen mit Homeoffice-Option
Eine Analyse von Indeed zeigt, dass im ersten Quartal 2025 die Anzahl der Stellenanzeigen mit Homeoffice-Option in Deutschland auf 15,2 Prozent gestiegen ist. Besonders in IT-Berufen und klassischen Bürojobs wie Buchhaltung wird Homeoffice häufig angeboten. Doch Präsenzberufe wie Einzelhandel oder Pflege bieten mehr Jobsicherheit in wirtschaftlich unsicheren Zeiten.
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Arbeitgeber fahren Homeoffice wieder hoch
Homeoffice bleibt ein fester Bestandteil der Arbeitswelt, trotz Debatten über die Rückkehr ins Büro. Studien zeigen, dass etwa ein Viertel der Beschäftigten regelmässig im Homeoffice arbeitet. Auch in Stellenanzeigen ist Homeoffice deutlich vertreten: Im ersten Quartal 2025 boten 15,2 Prozent der Anzeigen diese Option an. Besonders in IT-Berufen ist Homeoffice fast Standard.
Performance Management

Wie fördern und beurteilen Personalverantwortliche Leistung?
Leistung in Unternehmen hängt von klaren Zielen, Unterstützung und Anerkennung der Erfolge ab. Dabei ist die individuelle Leistung wichtig, aber auch das Umfeld und die Führung sind entscheidend. Unternehmen wie SAP diskutieren Modelle zur Bewertung und Förderung von Leistung, während Experten betonen, dass Strukturen und Teamdynamik genauso wichtig sind. Psychologische Sicherheit und eine Kultur des Vertrauens fördern Höchstleistung.
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KI im HRM

Digitale Personalakte 2.0: Wie KI die HR-Prozesse neu definiert
Die Digitalisierung revolutioniert das Personalwesen durch den Einsatz von KI, insbesondere in der Dokumentenverarbeitung und Entscheidungsfindung. Diese Automatisierung beschleunigt Prozesse und reduziert manuelle Aufgaben. Doch der Schutz sensibler Personaldaten bleibt entscheidend, während rechtliche Rahmenbedingungen wie DSGVO und der EU AI Act immer komplexer werden. Unternehmen müssen sicherstellen, dass KI ethisch verwendet wird und Datenschutz gewährleistet ist.
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Studie zur KI-Nutzung am Arbeitsplatz: Diese fünf Typen gibt es
Eine Studie von Slack befragte 5.000 Vollzeitbeschäftigte in sechs Ländern zur KI-Nutzung am Arbeitsplatz und identifizierte fünf Nutzergruppen: Maximalist:innen (30%), die KI intensiv und offen nutzen; Geheimnisvolle (20%), die regelmässig, aber diskret KI verwenden; Oppositionelle (19%), die KI skeptisch oder ablehnend gegenüberstehen; Superfans (16%), die fasziniert sind, sich aber nicht trauen, KI selbst einzusetzen; und Vorsichtige (16%), die Interesse haben, aber Bedenken hegen. Führungskräfte sollten diese Typologie nutzen, um die Mitarbeitenden angemessen zu motivieren und aufzubauen.
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Selbstgesteuerte Teams

How One Annoying IT Crisis Sparked a Company-Wide Revolution
Ein IT-Kollaps bei Dectris führte zu einer umfassenden Unternehmensrevolution. Nachdem Ivo und Marcus gezwungen waren, ein kaputtes Datenbanksystem zu beheben, setzten sie auf Selbstmanagement. CEO Matthias eliminierte Hierarchien zugunsten autonomer Teams mit Delegatoren und einem Zweckteam. Traditionelle Gehaltsstrukturen wurden durch ein transparentes Peer-Review-System ersetzt. Emotional stützen Facilitators und Sponsoren den kulturellen Wandel. Dectris investiert nun in Konfliktlösung und Mentoring, um die neue Struktur zu festigen und zu perfektionieren.
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HRM-Weiterbildungen an der HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich
strategisch | aktuell | noch digitaler mit noch mehr KI-Inhalten

CAS Digitalisierung und AI im HRM
Jetzt anmelden: Die nächste Durchführung startet im Juli 2025.
CAS Strategie im HRM
Die nächste Durchführung startet im Januar 2026.
CAS Innovation im HRM
Die nächste Durchführung startet im Januar 2026.
English Version
The newsletters of recent weeks have focused primarily on digitalization and AI. This made me all the more aware of a blog post by Tiziana Bruno last week, which deals with something completely analog. She describes the “quiet ladies.” In leadership, it is often the loud ones who immediately catch the eye or ear: those who present themselves confidently, aggressively defend their ideas, and enjoy being the center of attention. But true leadership is demonstrated by seeing others as well – the quiet ones, the silent achievers who often do valuable work in the background without seeking the limelight.
They are crucial to the success of a team. Leadership does not thrive on charismatic individuals alone, but on many people pulling together. Every leader can only be a leader because there are followers – people who are willing to think for themselves, get involved and perform. It becomes critical when these silent achievers feel that their efforts are overlooked or do not count at all.
A particularly dangerous dynamic arises when there is a lack of psychological security – when employees have to fear that their ideas and quiet contributions will be ignored or devalued. It is even more problematic when companies think exclusively top-down: if success is only measured by how precisely top-down instructions are carried out, independent thinking is discouraged. Creativity, commitment and innovative strength – often carried by the quiet ones – fall by the wayside.
The first article in today’s newsletter describes what it means for the quiet achievers when they are overlooked, but also shows how they themselves can contribute to being better perceived.
I wish you inspiration from the quiet ones around you.