Haltung, Psychologische Sicherheit, Entlohnung

Seit meinem letzten Newsletter vor einer Woche hat sich die Welt verändert. Ein Angriffskrieg ist durch gar nichts zu rechtfertigen. Ich hätte mir niemals vorstellen können, dass es so etwas bei uns in Europa noch einmal geben könnte. Aber der Alptraum ist Realität geworden und wir müssen damit umgehen. Wir müssen handeln: Wir können die eigene Regierung dabei unterstützen, harte Massnahmen zu ergreifen, um dem russischen Präsidenten die Finanzmittel zu entziehen, die er braucht, um seinen Überfall auf die Ukraine zu finanzieren. In diesem Sinne bin ich bereit, höhere Kosten zum Beispiel für Energie in Kauf zu nehmen, und ich bin auch bereit, durch höhere Steuern oder einen Beitrag in einen Fonds dazu beizutragen, dass Menschen, die sich diese höheren Kosten nicht leisten können, davon entlastet werden können.

Es gibt Initiativen, die der Ukraine helfen können und die ich sehr gerne unterstützen möchte, zum Beispiel https://hrforukraine.notion.site Wir als HR Professionals können damit etwas bewirken.

Neben diesen unmittelbaren Initiativen und Massnahmen im Vordergrund gibt es aber auch Überlegungen im Hintergrund, die ich zu bedenken geben möchte. Es geht nicht nur um einen einzelnen Un-Menschen, der mit völliger Rücksichtslosigkeit, erschreckender Unberechenbarkeit und radikalem Machtmissbrauch einen Krieg vom Zaun bricht, es geht auch um Strukturen und Haltungen, die das nötige Umfeld dafür schaffen. Ich plädiere dafür, dass wir uns überall dort, wo wir als Personalverantwortliche zu Wort kommen können, nachdrücklich dafür einsetzen, dass sich Empathie gegen Rücksichtslosigkeit durchsetzt, Transparenz und Offenheit gegen Unberechenbarkeit und die Einbindung aller Beteiligten gegen die Anhäufung von Macht bei einzelnen Personen.

  • Beispielsweise könnten wir jetzt, wenn die Diskussionen über die Verteilung der Boni stattfindet, die Frage stellen, welche Leistungen wir belohnen wollen. Kann man in unseren Firmen einen höheren Bonus bekommen, wenn man besonders rücksichtslos vorgeht?
  • Wir brauchen mehr Berechenbarkeit, damit Vertrauen entstehen kann. Wir könnten zum Beispiel mehr Wert darauf legen, dass die Betroffenen in Entscheidungen einbezogen werden oder zumindest dass Entscheidungen besser begründet werden und dass die Kommunikation mehr Gewicht bekommt.
  • Wir könnten auch die Grundsätze für Beförderungen überprüfen: Werden bei uns bevorzugt die rücksichtslosen Ellenbogenkämpfer befördert oder die empathischen Teamplayer?
  • Wie sieht es mit den Anforderungen in unseren Stellenausschreibungen aus? Ich sehe immer noch häufig die «Durchsetzungskraft» als zentrale Anforderung für Führungspositionen. Wäre es nicht an der Zeit, zu erklären, wie das gemeint ist? Oder wie wäre es, «Durchsetzungskraft» durch «Überzeugungskraft» zu ersetzen?

Wir sind nicht unmittelbare Teilnehmer:innen am Krieg in der Ukraine, aber wir können teilnahmsvoll sein. Wir können Wirkung erzeugen, wenn wir uns engagieren. Und wir können in unserem eigenen Einflussbereich Vertrauen verstärken, Transparenz fördern, Haltungen hinterfragen und Menschenorientierung einfordern.

Viel Zuversicht beim Lesen



Haltung



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Matthias Kolbusa beschreibt in seinem Beitrag, warum Berechenbarkeit eine wichtige Eigenschaft erfolgreicher Führungskräfte ist.

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Psychologische Sicherheit



Psychological safety, emotional intelligence, and leadership in a time of flux

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Entlohnung



The Ideal CEO-to-Employee Pay Ratio? Much Lower Than You Think

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