KI im HRM, Good Work, Resilienz
Ich werde heute 65 – das sieht auf den ersten Blick eher nach Herbst aus und nicht nach Frühling wie auf dem Foto mit den Kirschblüten. Früher war mit 65 Jahren Schluss – beruflich wie gesellschaftlich. Wer dieses Alter erreichte, galt als «steinalt» und wurde in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Heute sieht die Realität oft anders aus: Viele 65-Jährige sind fit, motiviert und verfügen über einen reichen Erfahrungsschatz. Und dennoch endet das Arbeitsverhältnis in vielen Fällen am 65. Geburtstag, «ohne dass es einer Kündigung bedarf», wie es in Arbeitsverträgen so schön heisst. Ein Automatismus, der für viele nicht mehr recht zur Lebensrealität passt.
Wer selbständig oder in seiner eigenen Firma angestellt ist, kann den Pensionierungszeitpunkt selber bestimmen, und davon werde ich Gebrauch machen. Aber sollten wir dieses Privileg der Selbstbestimmung nicht auch den sonstigen angestellten 65ern geben? Der Fachkräftemangel macht es notwendig, erfahrene Mitarbeitende länger zu halten. Viele ältere Menschen möchten weiterhin arbeiten – aus Freude, wegen der Situation des Unternehmens oder auch aus finanziellen Gründen. Ihre Arbeitgeber profitieren von Stabilität, Know-how und generationsübergreifendem Lernen.
Soweit die Perspektive der Älteren. Was ist mit den jüngeren Mitarbeitenden? Müssen wir nicht auch dafür sorgen, dass wir Älteren den Jüngeren nicht zu lange im Weg stehen? Vielleicht ist gerade die Erfindung der KI der Schlüssel, um beide Anliegen miteinander zu verbinden. Sehr lesenswerte Gedanken dazu liefert uns Norman Hartmann im ersten Beitrag meines heutigen Newsletters. KI könnte das Medium werden, über das der Wissenstransfer von der älteren auf die jüngere Generation deutlich verbessert werden könnte. Wer es leid ist, die immer gleichen Geschichten der Älteren anzuhören und darin auch nicht mehr allzu viel Lernenswertes findet, kann sich die relevanten Inhalte durch KI genau in der Form bereitstellen lassen, die er bzw. sie für das eigene Lernen bevorzugt.
Auf diese Weise kann das arbeitsvertragliche Ende des Berufslebens auch zu einem Aufbruch in die Zukunft werden, für die das Bewährte bewahrt werden soll. Aber wirklich nur das, was sich wirklich bewährt hat, bitte.
Ich wünsche Ihnen viel Inspiration
Kirschblüten in Uster
KI im HRM

Rentenwelle und Fachkräftemangel: Wie KI das Wissen der Babyboomer sichert
Der demografische Wandel und der bevorstehende Ruhestand der Babyboomer erfordern innovative Ansätze zur Wissenssicherung in Unternehmen. Künstliche Intelligenz (KI) spielt hierbei eine Schlüsselrolle, indem sie Lerninhalte effizient dokumentiert und bereitstellt. Im Fokus stehen flexible, personalisierte Lernformate, die im Arbeitsprozess integriert werden. Entscheidend ist, dass KI als unterstützendes und nicht als überwachendes Tool wahrgenommen wird.
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How AI Is Redefining Leadership When Systems Offer Complicated Output
Künstliche Intelligenz verändert die Art und Weise, wie Führungskräfte agieren. Statt nur auf AI zu vertrauen, müssen Führungskräfte kritisch hinterfragen, wo und wie Algorithmen genutzt werden. Neugierde und menschliches Urteilsvermögen sind entscheidend, um blinde Flecken zu erkennen und relevante Fragen zu stellen. Vertrauen spielt eine zentrale Rolle, und Transparenz über den Einsatz von AI ist essenziell.
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Keine Magie: Wie Führungskräfte ihre Firma für die KI-Revolution fitmachen
Die KI-Transformation wird bis 2030 neue Berufe schaffen und bestehende neu definieren, ohne Arbeitsplätze gänzlich zu ersetzen. Firmen müssen Mitarbeitende auf den Umgang mit KI-Tools vorbereiten. Der Bedarf an «KI-Alphabetisierung» ist hoch, nur 20 Prozent der Führungskräfte fühlen sich gut vorbereitet. Unternehmen sollten in KI-Kompetenzen investieren und praktische Schulungen anbieten. Soft-Skills bleiben wichtig. KI sollte als Potenzialverstärker gesehen werden, nicht als Bedrohung.
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HR-Chatbots werden als digitale Helfer oft unterschätzt
Digitale Assistenten wie Chatbots werden im HRM noch selten genutzt, bieten jedoch viel Potenzial zur Entlastung. Eine Studie zeigt, dass 93% der Experten an die zukünftige Bedeutung der Chatbots glauben, vor allem bei Routineaufgaben, rechtlichen Fragestellungen und Onboarding. Risiken wie fehlende Interaktion, Datenschutzbedenken und Abhängigkeit bestehen.
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Künstliche Intelligenz wird Ärzte und Lehrer innerhalb von zehn Jahren weitgehend ersetzen
Bill Gates prognostiziert, dass KI in den nächsten zehn Jahren viele Expertenberufe wie Ärzte und Lehrer ersetzen könnte, da KI-Systeme Aufgaben schneller und effizienter übernehmen. Diese technologische Revolution birgt Chancen für Fortschritte in Medizin und Bildung, könnte aber auch disruptiv auf den Arbeitsmarkt wirken, warnen Experten. Trotz Risiken bleibt Gates optimistisch und sieht in KI Potenzial zur Lösung globaler Probleme.
Good Work

Mitarbeiterfluktuation verstehen: Ist Verbundenheit mehr wert als Mitarbeiterbindung?
Um langfristig erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen die emotionale Verbundenheit ihrer Mitarbeitenden stärken, anstatt sich nur auf faktische Mitarbeiterbindung wie Arbeitsverträge und monetäre Anreize zu verlassen. Emotionale Verbundenheit basiert auf Faktoren wie Betriebsklima, Anerkennung, und positiver Führung. Diese Verbundenheit führt zu mehr Engagement, Ideenreichtum und Empfehlungsbereitschaft. Loyalität umfasst die Bindung an das Unternehmen, die Führungskraft, Kollegen, die Arbeit und an sich selbst.
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7 Dinge, die wichtiger sind als dein Gehalt – und Arbeitgeber kennen sollten
Das Gehalt ist nicht mehr der alleinige Faktor bei der Jobwahl. Moderne Arbeitnehmende erwarten Transparenz und Fairness in Vergütungssystemen, um Vertrauen zu etablieren. Diese Transparenz stärkt die langfristige Bindung von Top-Talenten. Neben finanzieller Vergütung gewinnen immaterielle Anerkennung, Feedback und Wertschätzung an Bedeutung. Eine Unternehmenskultur, die echte Anerkennung bietet, kann motivierender wirken als eine Gehaltserhöhung ohne persönliche Würdigung.
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Arbeitsplatz: Wie Samsung und Nestlé mit modernen Büros Fachkräfte locken
Samsung und Nestlé setzen auf moderne Bürokonzepte, um Fachkräfte anzuziehen. Samsung hat in Eschborn eine neue Zentrale errichtet, die auf Flexibilität und Nachhaltigkeit ausgerichtet ist, mit buchbaren Arbeitsplätzen und vielen Annehmlichkeiten. Nestlé hat seine Zentrale in Frankfurt verlegt, mit einem Fokus auf Erreichbarkeit und Synergieeffekte, z.B. durch eine zentral verlegte Testküche und optimierte Flächennutzung. Beide Unternehmen priorisieren attraktive Arbeitsumgebungen, um den Arbeitsplatz als Alternative zum Homeoffice ansprechend zu gestalten.
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Hybrides Arbeiten: Der Schlüssel zu weniger Burnout und mehr Leistung?
Hybrides Arbeiten bietet signifikante Vorteile für Unternehmen und Mitarbeitende. Eine Studie zeigt, dass Mitarbeitende durch flexible Arbeitsmodelle gesünder, weniger gestresst und produktiver sind. 36% der hybriden Arbeitnehmer sind seltener krank, 70% berichten von weniger stressbedingten Gesundheitsproblemen. Zusätzlich profitieren Unternehmen von geringeren Krankheitskosten und höherem Engagement.
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Revenge Quitting erklärt – Warum Mitarbeiter aus Frust kündigen
Revenge Quitting bezeichnet das abrupte Kündigen von Mitarbeitern aus Frustration, um dem Arbeitgeber gezielt zu schaden. Oft stehen unerfüllte Versprechen, ein toxisches Arbeitsklima oder mangelnde Wertschätzung im Mittelpunkt. Diese Kündigungen können Unternehmen betriebliche Störungen und hohe Kosten durch plötzlichen Mitarbeiterausfall und Rekrutierung verursachen.
Zum Beitrag «Revenge Quitting erklärt – Warum Mitarbeiter aus Frust kündigen»
Resilienz

Gen Z: Resilienz im Zeitalter der Unsicherheiten
Die Gen Z steht vor Herausforderungen durch den Einfluss sozialer Medien auf die psychische Gesundheit. Während hohe Social-Media-Nutzung oft negativ auf das Selbstwertgefühl wirkt, bietet sie auch Unterstützung und fördert das Bewusstsein für mentale Gesundheit. Unternehmen sollten Resilienzprogramme, flexible Arbeitszeiten und eine offene Unternehmenskultur etablieren, um die Resilienz der Gen Z zu fördern. Selbstreflexion, Sport und digitale Tools können weitere Strategien zur Stärkung sein.
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HRM-Weiterbildungen an der HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich
CAS Digitalisierung und AI im HRM
Die nächste Durchführung startet im Juli 2025.
CAS Strategie im HRM
Die nächste Durchführung startet im Januar 2026.
CAS Innovation im HRM
Die nächste Durchführung startet im Januar 2026.
English Version
I’m turning 65 today – at first glance, it looks more like autumn than spring like in the photo with the cherry blossoms. In the past, 65 years was the end – both professionally and socially. Anyone who reached this age was considered “very old” and was bid farewell into well-deserved retirement. Today, the reality is often different: many 65-year-olds are fit, motivated and have a wealth of experience. And yet, in many cases, the employment relationship ends on the 65th birthday, “without the need for notice”, as it is so nicely stated in employment contracts. An automatism that no longer fits the reality of life for many.
Those who are self-employed or employed by their own company can determine the date of their retirement themselves. Should we not also give other employees the privilege of self-determination when they turn 65? The shortage of skilled workers makes it necessary to retain experienced employees for longer. Many older people want to continue working – for fun, for the structure or for financial reasons. Their employers benefit from stability, know-how and cross-generational learning.
So much for the perspective of older people. What about younger employees? Don’t we also have to make sure that we older people don’t stand in the way of younger people for too long? Perhaps the invention of AI is the key to combining both concerns. Norman Hartmann provides some very thought-provoking ideas in the first article of my newsletter today. AI could become the medium through which the transfer of knowledge from the older to the younger generation could be significantly improved. Those who are tired of listening to the same old stories from older people and no longer find much of value in them can have the relevant content provided by AI in exactly the form they prefer for their own learning.
In this way, the contractual end of working life can also become a departure into the future, for which the tried and tested should be preserved. But really only the tried and tested, please.
I wish you lots of inspiration