Quiet Quitting, Compensation & Benefits, New Work, Recruiting Award, Philosophie
Das Thema «Quiet Quitting» geniesst im Moment viel Aufmerksamkeit. Wer kennt nicht selber genügend Beispiele von Menschen, die sich nur so viel engagieren, wie es unbedingt nötig ist? Auch die Gegenfrage, die ich im Newsletter gestellt habe, wie es auf der Arbeitgeberseite aussieht, ob es nicht auch viele Arbeitgeber gibt, die ihren Angestellten nur genau so viel Wertschätzung geben, wie sie vertraglich müssen, hat viele Reaktionen ausgelöst. Um das Thema aus noch einer weiteren Perspektiven zu beleuchten, habe ich diese Woche drei Artikel ausgewählt, die sich kritisch mit dem Hype um die «Quiet Quitters» auseinandersetzen.
Eine Studie von Korn Ferry weist auf eine weitere, weit verbreitete Lohnungerechtigkeit hin. Neben den ungerechtfertigten Lohnunterschieden zwischen Männern und Frauen gibt es auch solche zwischen länger beschäftigten, loyalen Mitarbeitenden und den in Zeiten des Fachkräftemangels (zu) teuer eingekauften, neuen Kolleginnen und Kollegen. «Was soll ich denn machen, diese Fachkräfte sind stark umkämpft und verlangen einfach diese hohen Saläre…», höre ich immer wieder als Argument. Aber kann man mit diesem Argument der bestehenden Belegschaft erklären, dass ihre Firmentreue zu einer vergleichsweise geringeren Bezahlung führt? Je länger der Fachkräftemangel dauert und je härter der «War for Talents» wird, desto mehr müssen wir uns auch mit der Frage dieser internen Lohngerechtigkeit beschäftigen.
Ich habe schon lange ein bisschen Mühe mit dem Begriff «New Work», denn was werden wir dazu in 10 Jahren sagen? Nennen wir die Arbeitswelt dann «New Work 2.0» oder «www.jetztistesdannwirklichnewwork.com»? Jetzt gibt es ein Buch mit dem Titel «New Work Bullshit». Der Autor beschreibt in einem Interview seine Kritik an diesem Trendthema.
Ausserdem ein Bericht über einen Tekkie Award im Recruiting, der an eine Firma ging, die auf eine interessante Challenge als Rekrutierungsinstrument setzt. Und zum Schluss noch ein Beitrag aus der Republik über das neue Buch des Philiosophie-Altmeisters Jürgen Habermas, das sich mit der Krise der Demokratie beschäftigt und Impulse zum Thema der Informations-Filterblasen gibt, die auch in unseren Unternehmen zum Nachdenken anregen sollten.
Viel Inspiration beim Lesen
Quiet Quitting
Are Half Your Employees Unmotivated?
Eine kritische Würdigung der aktuellen Debatte über die «Quiet Quitters», die davon ausgeht, dass es vor allem Überlegungen zur Verbesserung der Work-Life Balance sind, die den Eindruck des minimalen Einsatzes im Job entstehen lassen, und nicht primär eine Unzufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen. Handlungsbedarf besteht aber trotzdem.
Quiet Quitting Is About Bad Bosses, Not Bad Employees
Ein lesenswerter HBR Beitrag, in dem die Rolle, die Haltung und das Verhalten der Vorgesetzten im Zusammenhang mit dem Phänomen des «Quiet Quitting» beleuchtet wird. Es zeigt sich einmal mehr, dass Vertrauen und psychologische Sicherheit die zentralen Erfolgsfaktoren sind, die auch gegen das «Quiet Quitting» helfen.
Zum Beitrag «Quiet Quitting Is About Bad Bosses, Not Bad Employees»
Compensation & Benefits
Gesamtbarvergütung nach Position und Ausprägung
Eine aktuelle Übersicht über Marktsaläre aus der Handelszeitung
Zum Beitrag «Gesamtbarvergütung nach Position und Ausprägung»
New Work
Recruiting Award
bytewerk – Recruiting Kampagne Tekkie Award | rexx Recruiting Award 2022
Eine schöne Auszeichung für ein innovatives IT-Unternehmen aus meiner Geburtsstadt Fulda. Versuchen Sie doch mal, den dreistelligen Code zur knacken…
Zum Beitrag «bytewerk – Recruiting Kampagne Tekkie Award | rexx Recruiting Award 2022»
Philosophie
Ohne Diskurs keine Demokratie
Ein sehr interessanter Beitrag von Daniel Binswanger in der Republik über das neue Buch des Philosophen Jürgen Habermas. Er setzt sich mit dem öffentlichen und privaten Diskurs auseinander und damit, was die Entwicklung der sozialen Medien für die Entwicklung der Gesellschaft bedeuten. Er bezieht das vor allem auf das Verhältnis von Staat und Gesellschaft, aber ich denke, es sollte uns auch zu denken geben in Bezug auf die Kommunikation und das Personal-Management in unseren Unternehmen.