Wertbeitrag des Humankapitals, Remote Work, Green HRM, Future of Work, HR Praxis, Recruiting
In vielen Unternehmen wird das Personal nach wie vor primär als Kostenfaktor betrachtet – ein lästiger, aber notwendiger Posten in der Gewinn- und Verlustrechnung. Die gleichen Unternehmen sprechen oft auf ihrer Webseite von Investitionen in ihre Mitarbeitenden, ohne dabei aber die Sichtweise auf die Personalkosten wirklich zu erweitern in Richtung von Personalinvestitionen. Es bleibt oft bei Lippenbekenntnissen. Dabei geht es längst nicht mehr nur um die Frage, wie viel ein Unternehmen seinen Mitarbeitenden bezahlt, sondern um den Wertbeitrag, den diese für das Unternehmen tatsächlich leisten.
Der Human Capital Ansatz, der in den 60er Jahren von den Ökonomen Theodore W. Schultz und Gary S. Becker, entwickelt worden war, versucht seit dem, diese Perspektive zu erweitern und den Menschen nicht nur als Kostenfaktor, sondern als wertschöpfende Ressource zu sehen. Weiterbildungen werden als Kosten verbucht, aber sind es nicht gleichzeitig auch Investitionen in die Zukunft des Unternehmens – ohne dass sie in der Bilanz aktiviert werden dürfen?
Spitzensportler im Fussball oder Eishockey werden längst mit ihrem Marktwert in den Bilanzen ihrer Vereine geführt – warum also nicht auch die Mitarbeitenden in Unternehmen in einer angemessenen Form? Es wird Zeit für neue, innovative Ansätze, um den Wert des Humankapitals realistisch darzustellen, und zwar innerhalb der bestehenden Rechnungslegungsprinzipien.
Neben dem heutigen Top-Thema gibt es wieder eine Reihe anderer, ebenfalls sehr lesenswerter Beiträge.
Viel Inspiration beim Lesen
Wertbeitrag des Humankapitals

From Expense To Investment: Human Capital – A Driver Of Business Value
Menschen sind meistens die grösste Ausgabe von Organisationen, aber traditionell werden sie oft als Kostenposten und nicht als Werttreiber gesehen. Zum Glück ändern sich gerade die Regulierungen und Sichtweisen. Zunehmende Forderungen nach Transparenz führen dazu, dass Unternehmen gezwungen sind, ihre Personalstrategien offenzulegen und deren Einfluss zu zeigen.
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The cost of poor leadership development
Schwache Führung kann zu hoher Fluktuation und einer toxischen Unternehmenskultur führen und immense Kosten verursachen. Um diese Probleme zu beheben, sollten Unternehmen in effektive Führungsentwicklung investieren. Das könnte durch Mikro-Lernmodule, Mentorensysteme, individuell zugeschnittene Entwicklungspläne, Früherkennung talentierter Mitarbeitender, Soft Skills-Trainings sowie die Förderung emotionaler Intelligenz erreicht werden.
Remote Work

Ende des Homeoffice bei Amazon: „Sie wollen indirekt Leute entlassen“
Amazon plant, ab Januar das Homeoffice abzuschaffen und seine Mitarbeiter wieder an fünf Tagen in der Woche vor Ort zu haben. Diese Entscheidung könnte zu einer höheren Fluktuationsrate und möglicherweise sogar zu indirekten Entlassungen führen. Unter anderem könnten wertvolle Talente verloren gehen und die Produktivität eher sinken.
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Zurück ins Büro: Wie teuer ist ein Tag im Office wirklich?
Der „State of Hybrid Work Report 2024“ zeigt, dass ein Bürotag die Arbeitnehmenden durchschnittlich 29 Euro kostet, im Vergleich zu nur 9 Euro für einen Tag im Homeoffice. Diese Kosten beinhalten Pendel-, Park-, Kaffee- und Essenskosten. Unternehmen, die Mitarbeitende ins Büro zurückholen, sollten diese zusätzlichen Kosten in der Diskussion mit ihren Mitarbeitenden berücksichtigen.
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Green HRM

Was „Green Teams“ für Unternehmen tun können
Green Teams sind Freiwilligengruppen innerhalb eines Unternehmens, die sich neben ihrer regulären Arbeit für die Förderung der Nachhaltigkeit einsetzen.Green Teams können zur Sensibilisierung der Mitarbeitenden beitragen und tragen damit indirekt zur Nachhaltigkeitsorientierung des Gesamtunternehmens bei.
Future of Work
HR Praxis

„Ich habe Krebs“
„Ich habe Krebs“ ist eine Diagnose, auf die viele Unternehmen und Führungskräfte unvorbereitet reagieren. Diskriminierung und Unwissenheit über diese Krankheit führen häufig dazu, dass Betroffene ihre Diagnose verschweigen und ihre persönlichen und beruflichen Zukunftsaussichten in Frage stellen. Organisationen benötigen eine offenere und unterstützende Kultur im Umgang mit Krebs, die die Wahrung des Vertrauens und die Wiedereingliederung erkrankter Mitarbeitender fördert.
Recruiting

5 Recruiting-Massnahmen, die garantiert abschrecken
In der heutigen Arbeitswelt sind fünf häufige Recruiting-Fehler zu vermeiden: Schlampiges Employer Branding, komplizierte Bewerbungsprozesse, eine schlechte Candidate Journey, unrealistische Anforderungen in Stellenanzeigen und mangelnde Mitarbeiterbindung. Unternehmen können diese Fallstricke durch klar definierte Arbeitgebermarken-Strategien, digitalisierte und vereinfachte Bewerbungsprozesse, verbesserte Candidate Journey-Erfahrungen, realistische Stellenausschreibungen und verstärkte Weiterbildungsmöglichkeiten und Mitarbeiterbindung erfolgreich umgehen.
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Kununu: „Anonymität ist kein Freifahrtschein““
Das Hamburger Oberlandesgericht urteilte zugunsten eines Arbeitgebers, der die Echtheit einer negativen Bewertung auf der Plattform Kununu anzweifelte. Trotz dieses Urteils bleibt Kununu gelassen, da der Bundesgerichtshof die Abgabe anonymisierter Bewertungen in Bewertungsportalen wie Kununu mehrfach anerkannt hat. Kununu betont, dass Anonymität nicht für unwahre Aussagen oder verbale Entgleisungen missbraucht werden darf. Unternehmen können zweifelhafte Bewertungen melden.
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English Version
In many companies, employees are still primarily viewed as a cost factor – an annoying but necessary item in the profit and loss statement. The same companies often talk about investing in their employees on their websites, but without really broadening their view of personnel costs to personnel investments. It remains lip service. It is no longer just about how much a company pays its employees, but about the value that they actually add to the company. For years, the human capital approach has been trying to broaden this perspective and see people not just as a cost factor, but as a value-adding resource.
Top athletes in soccer or ice hockey have long been listed in their clubs‘ balance sheets at their market value – so why not company employees in an appropriate form? It is time for new, innovative approaches to realistically represent the value of human capital, and to do so within the existing accounting principles.
In addition to today’s top topic, there are a number of other articles that are also well worth reading.
We hope you find this issue inspiring.