Zukunftsgestaltung, Good Work, Personalmarketing, Philosophie der Nähe, Agile Transformation, KI im HRM
Heute an Pfingsten möchte ich einen Podcast an den Anfang des Newsletters stellen. Wir wissen alle, dass ein unendliches Wachstum mit endlichen Ressourcen nicht möglich ist. Der theoretische Physiker und Klimaforscher Anders Levermann sieht den Ausweg in einem neuen Verständnis des Wachstumsbegriffs und beschreibt das in einem spannenden Interview. Er schlägt vor, Wege zu finden, sich weiterzuentwickeln und Fortschritte zu machen, ohne mehr Ressourcen zu verbrauchen. Das ist ein interessantes Konzept, das auf den ersten Blick unmöglich erscheint, aber wenn wir uns zum Beispiel daran erinnern, was passiert ist, nachdem der Einsatz von FCKW komplett verboten wurde, dass nämlich eine Vielzahl neuer Lösungen entwickelt wurde, die FCKW komplett überflüssig machen konnten. Sein Ansatz betrifft aber nicht nur den Klimawandel, sondern könnte auch uns im People Management zu denken geben: Wo müssten wir Grenzen setzen, um damit gleichzeitig mehr Vielfalt und damit ein «inneres» Wachstum zu erreichen?
Kennen Sie Übermorgengestalter:innen? Das sind Menschen in Unternehmen, die in keine Schemen passen und die immer noch einen Schritt weiter denken als die anderen. Sie sind nicht immer beliebt, weil sie auch sehr kritische Fragen stellen und denjenigen, die Entscheidungen treffen, den Spiegel vorhalten. Im Mittelalter gab es dafür sogar einen eigenen Berufsstand, nämlich den der Hofnarren. Leider wurden die irgendwann mal abgeschafft. Dr. Anna Sender hat übrigens an der Universität Luzern sehr interessante Forschungen über Hofnarren gemacht – einen kurzen Artikel dazu finden Sie auch im Newsletter.
Ausserdem im heutigen Newsletter: Die Switching Methode von Prof. Dr. Monika D. Wogrolly, die ihren Ansatz mit dem eines Augenoptikers vergleicht, der für unterschiedliche Situationen die jeweils passende Sehhilfe im Angebot hat. Es geht darum, zwischen einem funktionalen Modus in einen einfühlsamen Beziehungsmodus umschalten zu können, wofür verschiedene «Erkenntnisbrillen» zur Verfügung stehen. Und natürlich weitere interessante und aktuelle Artikel.
Viel pfingstliche Inspiration beim Lesen
Zukunftsgestaltung
Anders Levermann: Die Faltung der Welt
An dieser Stelle möchte ich ausnahmsweise mal einen Podcast empfehlen statt den üblichen Texten. Wer eine knappe Stunde Zeit investieren kann, erfährt in diesem sehr interessanten Beitrag des Klimaforschers und Physikers Anders Levermann wie Wachstum (nur) gelingen kann, wenn Grenzen gesetzt werden. Er spricht von notwendigen Grenzen bei CO2, Ressourcenverbrauch. Unternehmensgrösse, Einkommen und Erbschaften. Damit sind auch wir im People Management angesprochen.
Übermorgengestalter: Wie man sie erkennt und zur Hochform bringt
Der Beitrag von Anne Schüller beschreibt die Übermorgengestalter:innen, wie sie sie nennt. Wie heissen diese Menschen in Ihrem Unternehmen? Querdenker:innen oder Querulant:innen? Am besten, man betrachtet sie als Joker, die neue Wege öffnen, indem sie aber auch den Etablierten den Spiegel vorhalten.
Zum Beitrag «Übermorgengestalter: Wie man sie erkennt und zur Hochform bringt»
Moderne Hofnarren
Die moderne Figur des Hofnarren kann als Inspirationsquelle für das Personalmanagement von heute dienen. Hofnarren waren in der Lage, offen und ehrlich Kritik zu äussern, sich aber durch ihren humorvollen Ansatz die Gunst des Hofes zu sichern. Im Sinne dieser Tradition könnten Personalfachkräfte eine ähnliche Rolle einnehmen, um kritische Informationen hervorzuheben und den Dialog anzuregen.
Good Work
Familienfreundlichkeit als Employer-Branding-Strategie: 5 Tipps für moderne Arbeitgeber
Familienfreundlichkeit ist eine essenzielle Employer-Branding-Strategie zur Gewinnung von Fachkräften. Dafür sollten Unternehmen flexible Arbeitszeiten und -modelle schaffen, etwa durch Teilzeitarbeit oder Gleitzeit. Darüber hinaus empfiehlt es sich, Arbeitsabläufe so zu organisieren, dass sie mit familiären Verpflichtungen vereinbar sind. Wenn dies erfolgt, können Unternehmen stark von der Expertise berufstätiger Eltern profitieren.
Finanzielle Anreize, Vergütung und Gesundheit sind Schlüsselfaktoren für zufriedene Belegschaft
Eine Studie der British Standards Institution betont die Relevanz von Mitarbeitergesundheit, Flexibilität und finanziellen Anreizen für eine zufriedene und leistungsfähige Belegschaft. Insbesondere in Deutschland legen Arbeitnehmer hohen Wert auf Vergütung, Weiterbildung und psychologisches Wohlbefinden. .
Personalmarketing
Perfect Match: Warum HR und Marketing enger zusammenarbeiten müssen
HR und Marketing müssen im digitalen Zeitalter enger zusammenarbeiten, aber es gibt grosse Missverständnisse in Unternehmen, etwa die Trennung zwischen Angestellten und Kunden oder internen und externen Kommunikationen.
Zum Beitrag «Perfect Match: Warum HR und Marketing enger zusammenarbeiten müssen»
Philosophie der Nähe
Die Philosophie der Nähe
Die Philosophie der Nähe betont die Bedeutung von Respekt und Gleichwertigkeit in zwischenmenschlichen Beziehungen, auch im Arbeitsumfeld. Die sogenannte Switching-Methode illustriert den Wechsel von einer rein funktionalen Arbeitsweise zu einem einfühlsamen Beziehungsmodus. Authentizität ist dabei von entscheidender Bedeutung.
Agile Transformation
Die Schatten der Transformation: Warum Agile Shadowing bei der Ausbildung agiler Rollen zu empfehlen ist
Für eine nachhaltige und erfolgreiche agile Transformation in Unternehmen ist eine gezielte Ausbildung der verschiedenen Agile-Rollen entscheidend. Eine effektive Methode hierfür ist das sogenannte „Agile Shadowing“. Dabei begleitet ein erfahrener Agile-Coach einen Coachee durch einen individuellen Entwicklungsprozess in drei Phasen: Mentoring, Consulting und Coaching.
KI im HRM
Künstliche Intelligenz als Lern-Booster
Generative Künstliche Intelligenz (KI) wird die Art und Weise, wie wir in Unternehmen lernen, radikal verändern. Diese Systeme können Inhalte eigenständig erstellen. Im betrieblichen Lernen kann die KI beispielsweise bei der Erstellung von Quizfragen in E-Learnings oder als Chatbot in Trainingsdialogen unterstützen. Die Qualität des erzielten Ergebnisses und nicht nur das Ergebnis selbst ist dabei von entscheidender Bedeutung.
English Version
Today at Whitsun, I would like to start the newsletter with a podcast. We all know that infinite growth is not possible with finite resources. The theoretical physicist and climate researcher Anders Levermann sees the way out in a new understanding of the concept of growth and describes this in an exciting interview. He suggests finding ways to develop further and make progress without consuming more resources. This is an interesting concept that seems impossible at first glance, but if we remember, for example, what happened after the use of CFCs was completely banned, namely that a variety of new solutions were developed that could make CFCs completely superfluous. However, his approach is not just about climate change, but could also give us in people management food for thought: Where would we have to set limits in order to simultaneously achieve more diversity and thus „inner“ growth?
Do you know people who shape the day after tomorrow? These are people in companies who don’t fit into any mould and who always think one step ahead of the others. They are not always popular because they also ask very critical questions and hold up a mirror to those who make decisions. In the Middle Ages, there was even a separate profession for this, namely court jesters. Unfortunately, they were abolished at some point. Incidentally, Dr Anna Sender has done some very interesting research on court jesters at the University of Lucerne – you can also find a short article on this in the newsletter.
Also in today’s newsletter: The Switching Method by Prof Dr Monika D. Wogrolly, who compares her approach to that of an optician who offers the right visual aid for different situations. It is about being able to switch between a functional mode and an empathetic relationship mode, for which various „glasses of insight“ are available. And, of course, other interesting and topical articles.
Much Pentecostal inspiration while reading