Arbeitsbedingungen, Nachhaltigkeit, Leadership, Good Work
Es ist April und damit sind wir in der Saison der Generalversammlungen, an denen auch die Entschädigungen des Top-Managements wieder viel öffentlichen Gesprächsstoff liefern werden. Wenn man das Thema genauer anschaut, geht es vor allem um die Fragen von Angemessenheit und Fairness. Damit kommt auch die Lohntransparenz wieder auf die Themenliste der Fachdiskussionen.
Ich bin kein Anhänger einer bedingungslosen Lohntransparenz, plädiere aber sehr für eine Lohnsystemtransparenz. Mitarbeitende sollten wissen dürfen, wie ihre Löhne zustande kommen, wie die Lohnbänder gestaltet sind und welche Kriterien angewendet werden für ihre Einstufung innerhalb des Lohnbandes. Das würde das Ziel der Lohngleichheit zwischen den Geschlechtern leichter erreichbar machen und gleichzeitig die Attraktivität als Arbeitgeber fördern.
Ausserdem würde es ins Bewusstsein rufen, dass die «Gutsherrenart» bei der Festlegung von Löhnen ebenso ausgedient hat wie die Lohnverhandlungen beim Einstellungsgespräch. Wer will schon in einem Unternehmen arbeiten, in dem diejenigen die höchsten Löhne bekommen, die am besten für sich selber verhandeln können? Für mich galt immer das unumstössliche Prinzip, dass die Löhne dort, wo ich verantwortlich bin, so festgelegt werden müssen, dass es theoretisch möglich wäre, über Nacht die vollständige Transparenz einzuführen und alle Löhne offenzulegen, ohne dass es zu einem Aufruhr kommt. Das geht nur mit einem professionell gestalteten, ausgewogenen und auf die Strategie des Unternehmens ausgerichteten Lohnsystem.
Selbstverständlich gibt es auch diese Woche im Newsletter noch eine Vielzahl weiterer interessanter Beiträge zu unterschiedlichen Themen aus People Management und Leadership.
Viel Inspiration beim Lesen
Arbeitsbedingungen
Lohntransparenz gestalten
Der Beitrag liefert einen guten Überblick über Grundlagen, Anwendungsbeispiele und die empfohlene Vorgehensweise bei der Einführung von Lohntransparenz. Anhand von Beispielen wie die Familie Wiesner Gastronomie in Zürich wird aufgezeigt, warum die Frage der Lohntransparenz u.a. im Zusammenhang mit der Arbeitgeberattraktivität immer wichtiger wird.
Benefits für Mitarbeitende: Arbeitgeber tappen komplett im Dunkeln
Laut einer aktuellen Studie erhalten mehr als 80% der Mitarbeitenden zusätzliche Benefits, aber nur knapp die Hälfte nutzt sie auch. Der Artikel beschreibt die Studienergebnisse und macht Vorschläge.
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Zeitwertkonten: Worauf Arbeitgeber achten sollten
Eine interessante Option unter den Benefits für Mitarbeitende können Zeitwertkonten sein. Der Beitrag beschreibt das Thema im deutschen Kontext – die Grundlagen sind aber auch auf die Schweiz übertragbar.
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Nachhaltigkeit
Umdenken lohnt sich für Unternehmen
Unternehmen setzen immer mehr auf Nachhaltigkeit, zu der aber nicht nur der Klimaschutz, sondern auch Menschenrechte, Korruptionsbekämpfung und Diversitätskonzepte zählen. Beispiele in diesem Beitrag sind die FSM AG (elektronische Produkte) sowie die Spedition Kleyling und der Sensorhersteller Sick.
Leadership
Wie Führungskräfte die Unsicherheit umarmen – Mindset
Führungskräfte sollten immer mal wieder aus ihrer Komfortzone heraustreten und Veränderungsprozesse mit Offenheit und dem richtigen Mindset – einem sogenannten «Growth Mindset» – angehen. Dies ermutigt auch Mitarbeiter, Innovationen anzunehmen und offener mit Fehlern und Verletzlichkeiten umzugehen.
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Good Work
Büro muss nicht sein: So wächst das Teamgefühl trotz Remote-Arbeit
Remote Arbeit bringt Herausforderungen für Teamzusammenhalt und Onboarding mit sich, die jedoch durch bessere Kommunikation und Informationsstruktur gemeistert werden können. Führungskräfte spielen eine wesentliche Rolle, indem sie mit gutem Beispiel vorangehen und darauf achten, dass alle Mitarbeitenden gleichermassen einbezogen werden.
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Arbeitnehmer der Gen Z trauen sich nicht, mit älteren Kollegen zu sprechen – was Arbeitgeber jetzt tun können
Eine Umfrage von LinkedIn hat ergeben, dass fehlende Kommunikation häufig zu Missverständnissen zwischen verschiedenen Generationen am Arbeitsplatz führt. Die vorgeschlagenen Lösungen sind nicht neu, sind es aber trotzdem wert in Erinnerung gerufen zu werden.
Vertrauen am Arbeitsplatz: Fachkräfte wollen Verlässlichkeit
Eine aktuelle Studie zeigt, dass 71% der Fachkräfte eine gute Vertrauenskultur am Arbeitsplatz als sehr wichtig erachten. Aber nur 23% der Befragten empfinden die Vertrauenskultur als „sehr gut“. Kleinunternehmen scheinen dabei eine bessere Vertrauenskultur zu haben als Grossunter nehmen.
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English Version
It’s April and that means we are in the season of annual general meetings, at which the remuneration of top management will once again be the subject of much public discussion. If you take a closer look at the topic, the main issues are appropriateness and fairness. This also puts pay transparency back on the list of topics for specialist discussions.
I am not a supporter of unconditional pay transparency, but I am very much in favor of pay system transparency. Employees should be allowed to know how their salaries are calculated, how the salary bands are structured and what criteria are used to classify them within the salary band. This would make the goal of gender equal pay easier to achieve and at the same time make the company more attractive as an employer.
It would also raise awareness of the fact that the „lord of the manor“ approach to setting wages is just as outdated as wage negotiations during job interviews. Who wants to work in a company where the highest wages are paid to those who can negotiate best for themselves? For me, the irrefutable principle has always been that where I am responsible, wages must be set in such a way that it would be possible to introduce complete transparency overnight and disclose all wages without causing an uproar. This is only possible with a professionally designed, balanced pay system that is aligned with the company’s strategy.
Of course, this week’s newsletter also contains a number of other interesting articles on various people management and leadership topics.
Enjoy reading