Ausblick auf das Jahr 2024, Good Work, KI, Diversity

In seiner Megatrendstudie New Work hat das Zukunftsinstitut unter anderem ein Thema für die Weiterentwicklung des Personalmanagements aufgegriffen, das sie Human Companionship nennen. Es geht dabei um eine verstärkte Begleitung von Mitarbeitenden, und zwar sowohl bei der Verfolgung atypischer Karrierewege als auch mit einem ganzheitlichen Verständnis von Gesundheitsthemen.

Der zunehmende Einsatz von Technologie wird hoffentlich zu einer Entlastung in den administrativen Prozessen führen und damit Kapazitäten freisetzen, die für die konkrete Umsetzung einer konkreten Menschenorientierung gebraucht werden. Wie wichtig es ist, den Menschen ins Zentrum zu stellen, ist theoretisch vielfach beschrieben worden, aber – wie so oft – hapert es an vielen Stellen mit der Praxis.

Wenn wir die Flexibilisierung von Strukturen erreichen wollen, müssen wir uns stärker an Rollen als an klassischen Funktionen orientieren. In traditionellen Organisationen stehen Funktionen und Stellen im Zentrum der Betrachtung und es werden möglichst gut passende Menschen für diese Funktionen gesucht. Flexible Organisationen extrahieren die einzelnen Rollen, die bisher in den Funktionen gebündelt waren, und denken umgekehrt: sie schauen auf die Menschen, die eingesetzt werden können, und ordnen ihnen die Rollen zu, die am besten ihren Kompetenzen und Begabungen entsprechen. Das passt auch zu den Folgen des allgemeinen Fachkräftemangels. Es gibt immer mehr atypische Karrierewege und Quereinstiege und damit Menschen, die sich nicht mehr so ohne weiteres in bekannten Laufbahnen entwickeln können.

Hier setzt der Gedanke des Human Companionships an. Ein weiterentwickeltes Personalmanagement soll und kann die Aufgabe übernehmen, sich näher bei den Mitarbeitenden zu positionieren und sie bei ihren individuellen und nicht mehr unbedingt linearen Entwicklungen in einer technosozialen Arbeitsumgebung begleiten. Das beginnt schon bei einer grundlegenden Überarbeitung des Onboardings, denn neue Mitarbeitende müssen sich nicht nur in den Tools und Prozessen zurechtfinden, sondern auch in den neuen Formen einer interdisziplinären und teamübergreifenden Zusammenarbeit.

Ein weiterer Aspekt des Human Companionships betrifft das Betriebliche Gesundheitsmanagement. Mehrere Studien, unter anderem auch des Zukunftsinstituts, sehen in Europa eine zunehmende Erschöpfung der Gesellschaften angesichts der multiplen Herausforderungen und der Häufung schlechter Nachrichten. Diese Erschöpfung überträgt sich auch auf die Unternehmen und verstärkt die Belastungen, die dort ohnehin schon vorhanden sind. Die steigende Zahl an Burn-outs ist ein wirklich ernstzunehmendes Warnsignal. Mitarbeitende brauchen in ihren Unternehmen vertrauenswürdige Personen, an die sie sich mit ihren Anliegen der physischen und psychischen Gesundheit wenden können.

Human Companionship ist ein wesentlicher Bestandteil der Brückenfunktion, über die in letzter Zeit immer wieder geschrieben wurde im Zusammenhang mit der Zukunftsfähigkeit des Personalmanagements. Ich finde, das ist ein guter Denkanstoss für den Start in ein hoffentlich erfolgreiches HR-Jahr 2024. An dieser Stelle möchte ich auch für die vielen positiven Feedbacks zu den Newslettern in 2023 und für die interessanten Kommentare zum Thema «Hypothesen» bedanken. Ich schätze das sehr.

Viel Inspiration mit den heutigen Artikeln



Ausblicke auf das Jahr 2024



HR Trends for 2024

HR Trends for 2024

Ein interessanter Beitrag, der sich auf die Brückenbauer-Funktion des HRM ausrichtet und die auf diesem Sektor wichtigsten Trends präsentiert

Zum Beitrag «HR Trends for 2024»



Künstliche Intelligenz: Zehn KI-Trends für 2024

Künstliche Intelligenz: Zehn KI-Trends für 2024

Eine Artikel über aktuelle und demnächst zu erwartenden Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz

Zum Beitrag «Künstliche Intelligenz: Zehn KI-Trends für 2024»


Good Work



Gesundheit bei der Arbeit: Ergebnisse des Job-Stress-Index

Gesundheit bei der Arbeit: Ergebnisse des Job-Stress-Index

Die gesundheitliche Belastung bei der Arbeit nimmt weiter zu, sowohl physisch wie psychisch. Gefordert wird ein besseres Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)

Zum Beitrag «Gesundheit bei der Arbeit: Ergebnisse des Job-Stress-Index»



Viertagewoche: Kein Selbstläufer

Viertagewoche: Kein Selbstläufer

In letzter Zeit war nicht mehr so viel die Rede von der 4-Tage-Woche, aber das könnte sich ändern. Immer mehr Pilotprojekte schliessen mit einer positiven Bewertung ab, definieren aber auch die Voraussetzungen, die gegeben sein müssen.

Zum Beitrag «Viertagewoche: Kein Selbstläufer»



Falsche Personalentscheidungen: 7 Warnsignale bei neuen Mitarbeitern

Falsche Personalentscheidungen: 7 Warnsignale bei neuen Mitarbeitern

Ein Artikel über ein interessantes Frühwarnsystem, mit dem man vielleicht noch rechtzeitig im Onboarding etwas zum Positiven verändern kann.

Zum Beitrag «Falsche Personalentscheidungen: 7 Warnsignale bei neuen Mitarbeitern»


KI



Künstliche Intelligenz: Wie Menschen sich unentbehrlich machen

Künstliche Intelligenz: Wie Menschen sich unentbehrlich machen

Eine gute Übersicht über die Entwicklung der KI in der Arbeitswelt und über menschliche Strategien für ein «Überleben» als Arbeitnehmer:in in der KI-Welt

Zum Beitrag «Künstliche Intelligenz: Wie Menschen sich unentbehrlich machen»


Diversity



Vorstandsposten: Frauen haben kürzere Amtszeiten 

Vorstandsposten: Frauen haben kürzere Amtszeiten 

Ein Update zum Stand der Bemühungen, mehr Frauen in die Geschäftsleitungen zu bringen. Es sieht so aus, als wenn sich ein auffallend hoher Anteil neu eingesetzter weiblicher Konzernleitungsmitglieder nur kurz auf ihren Positionen halten kann (und/oder will).

Zum Beitrag «Vorstandsposten: Frauen haben kürzere Amtszeiten »


English Version


In its megatrend study New Work, the Zukunftsinstitut has, among other things, taken up a topic for the further development of HR management, which they call Human Companionship. This involves increased support for employees, both in the pursuit of atypical career paths and in a holistic understanding of health issues.

The increasing use of technology will hopefully lead to a reduction in administrative processes and thus free up capacities that are needed for the concrete implementation of a human orientation. The importance of putting people at the center has been described many times in theory, but – as is so often the case – there are still many practical shortcomings.

If we want to make structures more flexible, we need to focus more on roles than on classical functions. In traditional organizations, the focus is on functions and jobs and the best possible people are sought for these functions. Flexible organizations extract the individual roles that were previously bundled in the functions and think the other way around: they look at the people who can be deployed and assign them the roles that best match their skills and talents. This also fits in with the consequences of the general shortage of skilled workers. There are more and more atypical career paths and lateral moves, and therefore people who can no longer easily develop in traditional career paths.

This is where the idea of human companionship comes in. An enhanced HR management system should and can take on the task of positioning itself closer to employees and supporting them in their individual and no longer linear development in a techno-social working environment. This begins with a fundamental overhaul of onboarding, as new employees not only have to find their way around the tools and processes, but also the new forms of interdisciplinary and cross-team collaboration.

Another aspect of human companionship concerns occupational health management. Several studies, including one by the Zukunftsinstitut, see an increasing exhaustion of societies in Europe in the face of multiple challenges and the accumulation of bad news. This exhaustion is also spreading to companies and increasing the stress that is already present there. The rising number of burn-outs is a really serious warning signal. Employees need trustworthy people in their companies to whom they can turn with their physical and mental health concerns.

Human companionship is an essential part of the bridging function that has been written about again and again recently in connection with the future viability of HR management. I think this is good food for thought for the start of a hopefully successful HR year 2024. I would also like to take this opportunity to thank you for all the positive feedback on the newsletters in 2023 and for the interesting comments on the topic of „hypotheses“. I really appreciate it.

I hope you find today’s articles inspiring.

Ihre Stärken gezielt stärken.



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