Fachkräftemangel, hybride Arbeitsmodelle, Methoden, Unternehmenskultur, HR-Organisation
Die Sommerpause ist für die meisten von uns vorbei, aber der Fachkräftemangel ist immer noch da. Es wurde schon viel geforscht und geschrieben über die Ursachen und mögliche Lösungsansätze. Etwas von dem, was wir meiner Meinung nach noch zu wenig angeschaut haben, ist die Anzahl der tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden. Während die Vollzeitbeschäftigten in der Schweiz aktuell durchschnittlich 40 Stunden pro Woche arbeiten, liegt aufgrund der steigenden Teilzeitquote die Anzahl der durchschnittlichen Arbeitsstunden aller Beschäftigten bei nur 31 Stunden. Sie ist in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich gesunken, wenn man von dem starken Rückgang und anschliessendem leichten Zuwachs während der Pandemie absieht.
Die Gründe für den steigenden Teilzeitanteil und die dadurch sinkenden Gesamtarbeitsstunden liegen in gesellschaftlichen Veränderungen und vor allem darin, dass unser Wohlstandsniveau eine Reduktion der Arbeitszeit für immer mehr Beschäftigte möglich macht. Auch wenn wir uns das finanziell leisten können, stellt sich die Frage, ob auch die Schweizer Wirtschaft sich das angesichts des Fachkräftemangels leisten kann. Wenn wir eine Erhöhung der Gesamtarbeitsstunden als Teil der Lösung des Fachkräfteproblems einsetzen wollen, müssen wir einen höheren Beschäftigungsgrad wieder attraktiver machen. Dazu gehören bessere Betreuungsangebote für Kinder, aber auch für ältere, pflegebedürftige Angehörige, deren Anzahl demographisch bedingt steigen wird. Und es gehören Massnahmen im Sinne von Good Work dazu, die das Arbeiten attraktiver machen.
Im heutigen Newsletter gibt es dazu, aber auch zu anderen Themen aus dem Bereich HR & Leadership, wieder einige interessante Beiträge.
Viel Inspiration beim Lesen
Fachkräftemangel
Gros der Teilzeitkräfte will dauerhaft weniger arbeiten
Ein Mittel gegen den Fachkräftemangel wäre die Aufstockung des Pensums bei Teilzeitarbeitenden. Die scheinen aber wenig geneigt dazu….
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Hybride Arbeitsmodelle
Hybrides Arbeiten etabliert sich weiter in deutschen Unternehmen
Ein Update über die Erfahrungen mit der Einführung von hybriden Arbeitsmodellen
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Homeoffice verringert Mitarbeiterbindung
Menschen, die im Homeoffice arbeiten, haben eine geringere Bindung zu ihrem Arbeitgeber als Mitarbeiter, die im Büro arbeiten, so eine Studie. Die Arbeitgeber sollten deshalb engen Kontakt zu ihren Mitarbeitern halten, um diese Bindung aufrechtzuerhalten, heisst es in der Studie. Homeoffice-Mitarbeiter sehnen sich nach überdurchschnittlichen Führungsqualitäten, klaren Zielen und Wachstumsmöglichkeiten.
Methoden
Forschungsmethoden: Wann ist eine Umfrage »repräsentativ«?
Umfragen sind ein wichtiges Instrument der Meinungsforschung, aber wann ist eine Umfrage repräsentativ? Wichtige Faktoren sind die Zielgruppe, die Grösse der Stichprobe und die Auswahlverfahren. Eine Umfrage sollte auch unabhängig und transparent sein, um schnelle Ergebnisse zu erzielen. Es ist wichtig zu verstehen, dass keine Umfrage vollständig repräsentativ ist und immer eine gewisse Fehlerquote bestehen bleibt.
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Reflexionsmethoden: Denken für Fortgeschrittene
In dem Artikel „Denken für Fortgeschrittene“ geht es darum, wie man als Führungskraft seine Gedanken und Entscheidungen durch Reflexion verbessern kann. Diese Fähigkeit ist entscheidend für die Zukunft des Unternehmens. Durch verschiedene Methoden und Techniken soll das Denken und Entscheiden optimiert werden.
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Unternehmenskultur
A Playbook for the Culture Agenda: Why, What, and How
Dave Ulrich hat sich mit einem lesenswerten Zwischenruf zum Thema Unternehmenskultur gemeldet.
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HR Organisation
Center of Expertise. Network of Experts
Ein zentraler Bestandteil des HR Organisationsmodells von Dave Ulrich sind die «Centers of Expertise CoE». Dabei besteht aber die Gefahr, dass sie zu weit weg vom Business operieren und ihre gute Expertise gar nicht richtig zum Einsatz kommt. Armin Trost schlägt vor, die CoE in Netzwerke von Experten weiterzuentwickeln.
English Version
The summer break is over for most of us, but the skills shortage is still there. A lot has already been researched and written about the causes and possible solutions. What I think we haven’t looked at enough is the number of hours actually worked. While full-time employees in Switzerland work an average of 40 hours per week, the number of average hours worked by all employees is only 31 hours due to the rising part-time rate. It has fallen steadily in recent decades, except for the sharp decline and subsequent slight increase during the pandemic.
The reasons for the rising share of part-time work and the resulting decline in total working hours lie in societal changes and, above all, in the fact that our level of prosperity makes it possible for more and more employees to reduce their working hours. Even if we can afford this financially, the question is whether the Swiss economy can also afford it in view of the shortage of skilled workers. If we want to use an increase in total working hours as part of the solution to the skilled labor problem, we need to make higher employment levels more attractive again. This includes better care options for children, but also for older relatives in need of care, whose numbers will increase due to demographic factors. And it includes measures in the sense of Good Work that make working more attractive.
Today’s newsletter contains a number of interesting articles on this and other HR & Leadership topics.
Much inspiration while reading