HRM & Leadership Trends 2023
Jeder Jahreswechsel war schon immer eine kleine Zäsur, aber vieles von dem, was uns im folgenden Jahr beschäftigen wird, war eigentlich jedesmal vorher klar. Diesmal ist es für mich nicht so einfach, weil wir in 2022 einige liebgewonnene Gewissheiten aufgeben und uns neu orientieren mussten. Ein bekannter Spruch, der Mark Twain zugeschrieben wird, sagt: Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen.
Es gibt zwei unterschiedliche Ansätze: Wir könnten nach Belegen und Beweisen suchen, die Gewissheiten schaffen und die wir in die Zukunft interpretieren können. Oder wir setzen auf Vertrauen, und zwar auf zwei Ebenen: Auf der ersten geht es um das Vertrauen, dass der Andere das, was er gesagt hat, auch wirklich tun wird. Aber es gibt noch eine zweite Ebene, und auf der geht es um das ehrliche Eingestehen eigener Fehler und Unzulänglichkeiten. Denn erst wenn ich mich auch darauf verlassen kann, dass der Andere mir frühzeitig sagt, wenn er etwas nicht leisten kann, weil er sich vielleicht überschätzt hat, und er nicht versucht, die Fehler zu vertuschen, dann können Gewissheiten wachsen und Vertrauen entstehen.
Es gibt immer noch zu viele Führungskräfte, die das Eingeständnis eigener Unzulänglichkeiten für Schwäche halten. Dabei ist es ein wesentlicher Bestandteil von psychologischer Sicherheit, und wir wissen spätestens seit Amy Edmondson’s Forschungen, dass darin eine der wichtigsten Quellen von Innovation, Entwicklungsfähigkeit und Leistung liegt.
Wie wäre es, wenn wir das Jahr 2023 zum Jahr des Vertrauens machen?
In diesem Sinne von Vertrauen und von Gewissheiten in Zeiten von Unsicherheit möchte ich mich im letzten Newsletter des Jahres 2022 ganz auf die Trends und die mögliche Zukunft der HR Organisation fokussieren. Den Anfang macht ein interessanter Beitrag von Dave Ulrich.
Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern einen guten Start in ein erfolgreiches Neues Jahr 2023, in dem möglichst viele Wünsche in Erfüllung gehen mögen.
HRM & Leadership Trends 2023